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Motorrad/Sonstige

Piaggio APE

Der kleine Italiener

Sie ist zweifellos ein sehr spezielles Fahrzeug, die Ape von Piaggio. Im Jahre 1946 rollt im italienischen Pontedera die erste Vespa aus der Produktionshalle. Damit ist eine Legende geboren. Mit den Vespa Motorrollern stillt die Firma Piaggio, die mit der Entwicklung und dem Bau von Flugzeugen vor dem 2. Weltkrieg bekannt wurde, das Grundbedürfnis der Nachkriegszeit nach Mobilität. Die Ape, von der hier die Rede ist, stellt die fast zwingend logische Weiterentwicklung des Vespa Rollers hin zum Kleintransporter dar. Das knuffige Dreirad, vielen deutschen Urlaubern von Aufenthalten in Italien her bekannt, unterstützt den einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwung. Die ersten Ape (auf Deutsch: Biene) rattern schon 1948 durch die Gassen italienischer Städte. Geringe Abmessungen, niedrige Anschaffungskosten und ein beinahe unverwüstlicher Zweitakt-Motor machen die Ape schon bald – und bis heute – zu einem beliebten Transportmittel von italienischen Kleinunternehmern. Seit mehr als einem halben Jahrhundert bewährt sich das Dreirad-Konzept. Für verschiedenste Verwendungszwecke gibt es unterschiedliche An- und Aufbauten, mit denen die kleine Italienerin zum ausgesprochen variablen Transportsystem mutiert. Vier verschiedene Grundversionen des schnuckligen Kleintransportes führt die Piaggio Deutschland GmbH im Programm.

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Da wäre zunächst das Fun-Fahrzeug Ape Cross Country mit seinem charakteristischen überdimensionalen Überrollbügel, lieferbar in Schwarz und Rot und angetrieben von einem 50 ccm Einzylinder-Zweitakter. Die knappen technischen Daten: Vier Gänge, 40 km/h Höchstgeschwindigkeit, Nutzlast 185 Kilogramm.

Modell zwei ist die Ape 50, ein rollender Partner für Gewerbetreibende und Kleinunternehmer. Kunden können das wirtschaftliche Fahrzeug mit einem Pritschenaufbau (Pick-Up, lieferbare Farben: Weiß, Rot und Grün, mit langer und kurzer Ladefläche zu haben, mit Bordwänden aus Stahl oder, gegen Aufpreis aus Alu) oder einem Kastenaufbau (Frachtraum etwa 1,5 Kubikmeter) wählen. Eine originelle Ausstattung, wie etwa der Motorradlenker, sorgt für den absolut unverwechselbaren Charakter dieser Fahrzeuge.

Als „Packesel“ mit Benzin- oder Dieselmotor ist die 1982 von Giorgetto Giugiario gezeichnete Ape TM ein nett anzuschauender, praktischer Kleintransporter. Er kann mit verschiedenen Aufbauten (zum Beispiel Pritsche, Kipper, Kasten mit 2,5 Kubikmeter Ladevolumen oder gar als Müllkipper) für jeden Einsatz ausgerüstet werden. Angetrieben wird die Ape TM wahlweise von einem 218 ccm Einzylinder-Zweitakter mit 7 kW / 10 PS Leistung, die für eine Spitze von 60 km/h ausreichen, oder einem 422 ccm Diesel mit 8,5 kW / 12 PS, der es sogar auf „satte“ 63 km/h bringt. Die TM ist je nach Gusto mit Lenkstange oder Lenkrad zu haben, die Nutzlast beträgt – bei den Pritschenwagen – bis zu über 700 Kilogramm. Und mit ihrem geringen Wendekreis (maximale Länge knapp 340 cm) meistert die Ape spielend auch enge Durchlässe oder schmale Wege.

Für Bereiche, in denen nur emissionsfreie Fahrzeuge sich bewegen dürfen, etwa in der Nähe von Kureinrichtungen, gibt es als vierte Variante verschiedene Elektroversionen der Ape 50. Aktuell wird in Italien gerade eine auf 100 Exemplare limitierte Version ausgeliefert, die in Orten am Meer als Personentransporter eingesetzt werden sollen.

Alle Modellversionen der Ape taugen sicher nicht für den Transport großer, schwerer Lasten über weite Strecken. Nicht zu unterschätzen ist jedoch im innerstädtischen Bereich der hohe Sympathiefaktor des eigenwilligen italienischen Dreirads und der kaum zu schlagende Aufmerksamkeitswert der Fahrzeuge. Damit ist die Ape als Eyecatcher vor allem – selbst geparkt – als Werbeträger, als fahrende Litfaßsäule oder Verkaufsfahrzeug nahezu ideal. Eine Beklebung des Kastenwagens oder ein einfacher Aufbau auf der Pritsche genügt und der Hingucker ist fertig. Die 50-er Ape ist ab rund 4.300 Euro zu haben, die als Leicht-Lkw zugelassene Ape TM ab rund 6.300 Euro.

Quelle: Gerhard Prien

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