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Fahrzeuge/Paradiesvögel

Allard

British Open - Reloaded

Immer wieder „sterben“ Automarken. Etwa im Deutschland der 1960-er Jahre. Glas, Borgward oder die Auto Union verschwanden von der Bildfläche, NSU trat 1977 von der Bühne ab. Auch in den USA sind schon etliche Marken begraben worden. AMC, Cord, Frazier, Kaiser, Nash, Pierce-Arrow, Rambler, Studebaker oder Tucker sind Beispiele für die Vergänglichkeit von Automarken. Oldsmobile wurde im Jahre 2004 von General Motors eingestellt. Aber immer wieder mal werden alte Automarken auch zu neuem Leben erweckt. Bugatti etwa, oder Maybach. Aktuell steht für Europa die Wiederauferstehung von Allard an.

Zugegeben, Allard dürfte nicht vielen Automobil-Fans bekannt sein. Gegründet wurde die britische Marke von Sydney Allard im Londoner Stadtteil Clapham unter dem Namen Allard Motor Company Ltd. Allard handelte vor dem Zweiten Weltkrieg mit
Sondermodellen mit V8-Motoren von Ford. Nach dem Ende des Krieges begann er 1946 wieder mit der Automobil-Fertigung, mit dem Allard K1 und dem J1. Und natürlich – wie könnte es bei einem britischen Hersteller anders sein – musste es ein Roadster sein (irgendwann müsste mal jemand untersuchen, warum ausgerechnet auf der britischen Insel so viele Roadster gebaut wurden). Im Jahre 1952 gewann Sydney Allard mit einem P1 sogar die Rallye Monte Carlo. 1960 stellte die Firma die Produktion ein – nach 1.820 gebauten Fahrzeugen, von denen viele in die USA exportiert wurden.

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Seit Ende der 1990-er Jahre bietet die Allard Motor Works aus dem kanadischen Montreal wieder individuell gestaltete Sportfahrzeuge an. Sie lehnen sich stark an den J2 an, dessen Kennzeichen – neben dem verbauten V8-Motor – freistehende Vorderräder, die „Cycle Wings“, sind.

Der legendäre Allard J2X MK II soll jetzt auch in Europa wieder zu neuem Leben erweckt werden. Den Vertrien übernimmt die in Großbritannien beheimatete Firma Premium Classic Cars Ltd. Der originale Allard J2X war ein echter Rennwagen mit Straßenzulassung, von dem zwischen 1951 und 1954 gerade 83 Exemplare gebaut wurden. Zur genialen Fahrmaschine machte den Wagen die Kombination aus einem kraftvollen amerikanischen V8-Motor und einem leichtgewichtigen Chassis. Gefahren wurde der Allard seinerzeit unter anderem von Masten Gregory, Carroll Shelby (ja, der mit der Cobra) und dem Filmstar Steve McQueen.

Allard Motor Works hat die legendäre Rennmaschine mit dem J2X MK II jetzt zu neuem Leben erweckt. Eine moderne, in echter Handarbeit erstellte Version des britischen Roadsters mit moderner Sicherheitstechnik im Design einer Ikone des Automobilbaus. In der Tradition von Allard steht auch das verwendete Antriebsaggregat: Ein 350 PS leistender V8 „Ram Jet“ von GM mit Einspritzung und 540 Nm Drehmoment.
Der Chef von Premium Classic Cars, Phil Dunmor, verspricht: „Der Allard J2X MK II kommt im originalen Design, bietet aber erheblich mehr Komfort und Zuverlässigkeit. Er ist ein moderner Sportwagen mit Wurzeln in einer glorreichen Vergangenheit.“
Der J2x MK II soll im Detail so nahe am Original sein und so gut verarbeitet, dass die Fahrzeuge selbst vom Allard-Register gelistet werden. Die genauen Daten sollen in Kürze bekannt gegeben werden – der preis für den „british open“ soll bei rund 95.000 britischen Pfund (also rund 112.000 Euro) liegen.

Quelle: Gerhard Prien