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Reisen

Toyota Hilux Antarktis-Expedition

4.600 Kilometer durch unwirkliche Regionen

Er gilt als einer der robustesten Geländewagen der Welt: Der Hilux von Toyota, der allradgetriebene Pritschenwagen der Japaner. Hinreichend bekannt ist, dass der Hilux in Afrika, also in wärmeren Regionen, als vielseitig nutzbares Transportmittel ausgesprochen beliebt ist. Aber auch in der Kälte schlägt sich der Pick-Up mehr als wacker. Erst fuhr er zum Nordpol, dann eroberte er den isländischen Vulkan Eyjafjallajökull. Und gerade der Pick-up eine weitere, außergewöhnliche Herausforderung mit Bravour gemeistert: Er durchquerte die kälteste und lebensfeindlichste Region der Welt, die Antarktis, um zum Südpol zu gelangen.

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Vier Toyota Hilux transportierten zwischen dem 10. November und dem 5. Dezember 2010 Expeditionsteilnehmer des Indian National Centre for Antarctic and Ocean Research (NCAOR) auf einer 4.600 Kilometer langen Rundreise von der Novo Air Base zum Südpol – und sicher wieder zurück. Ziel der Reise waren Studien zur Zusammensetzung des Schnees, zu den Gletscherlandschaften und zum Gestein unterhalb des Eises.

Die vier Toyota Hilux wurden bei Toyota South Africa Motors (TSAM) produziert, dem wichtigsten Fertigungs-Standort der für den europäischen Markt bestimmten Hiluxe. Aufgebaut wurden die Fahrzeuge durch die isländischen Toyota 4x4-Umbauspezialisten von Arctic Trucks, sie haben die Pick-Ups auf die Expedition vorbereitet. Der Hilux ist für Arctic Trucks wegen seiner 40-jährigen, von Zuverlässigkeit geprägten Historie seit langem erste Wahl – gerade unter extremen Fahrbedingungen.

Mit der Aussicht auf Temperaturen von bis zu minus 56 Grad Celsius und bis zu 3.400 Meter Höhe, dazu die raueste Umgebung, die man sich vorstellen kann, wählte NCAOR für die bemerkenswerte Expedition den Hilux. Zu den von Arctic Trucks umgesetzten Modifikationen zählen der Aufbau eines Krans, der Einsatz von Jet 1A Treibstoff mit zusätzlichen Schmierstoffen für die extreme Kälte, die Überarbeitung von Radfaufhängung und Antriebsstrang, ein zusätzliches Heizungssystem, Kriechgänge und die Auslegung auf extragroße Reifen mit einem Luftdruck von lediglich zwei Bar. Der 3,0-Liter D-4D Dieselmotor absolvierte die gesamte Reise im Originalzustand.

Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch hielt sich – in Anbetracht der extremen Bedingungen – im Rahmen. Er lag um den Faktor 8 unterhalb des Verbrauchs von Kettenfahrzeugen, und das obwohl weniger effizienter Treibstoff Verwendung fand, die Fahrzeuge rund um die Uhr betrieben wurden und zusätzliche Heizungssysteme permanent eingeschaltet waren. Obendrein wurde die Expedition mit deutlich höherer Durchschnittsgeschwindigkeit gefahren als jede vergleichbare Expedition zuvor. Der relativ geringe Verbrauch sorgt für reduzierte Kraftstoffkosten und Schadstoffausstoß, auch die mitgeführte Kraftstoffmenge konnte verringert werden: Auf 1.280 Liter Kraftstoff pro Fahrzeug. Mit der Menge Treibstoff war nur ein Tankstopp zwischendurch notwendig– rund 1.500 Kilometer vom Startpunkt der Expedition entfernt.

Die bei der Expedition eingesetzten Fahrzeuge mit einem Leergewicht von nur 2,2 Tonnen bringen es auf eine Nutzlast von 1,5 Tonnen und drei Tonnen Anhängelast. Unverzichtbar für den Transport von Expeditionsausstattung, Ersatzteilen und Teilnehmern. Der in mehr als 160 Ländern angebotene Toyota Hilux stellte bei der einzigartigen Herausforderung wieder einmal seine Zuverlässigkeit unter Beweis.

Quelle: Gerhard Prien