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Land Rover - Journey of Discovery

Land Rover: Journey of Discovery

Um den einmillionsten produzierten Discovery zu feiern, und als Demonstration der Vielseitigkeit des Geländewagens, schickt Land Rover mehrere dieser Geländewagen auf die "Journey of Discovery". In 50 Tagen legen die Fahrzeuge dabei eine Strecke von 8.000 Meilen (über 12.800 km) zurück. Sie führt vom Discovery-Werk im britischen Birmingham nach Beijing in China - und damit in einen der wachstumsstärksten Märkte der Marke. Eine Spendensumme von einer Million Pfund soll bei diesem Fundraising-Projekt für die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften zusammenkommen. Mit dem Geld soll ein dringend benötigtes Projekt zur Wasseraufbereitung in Uganda finanziert werden.

Die Route führt durch dreizehn Länder: Großbritannien, Frankreich, Schweiz, Italien, Österreich, Ungarn, Ukraine, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Kasachstan, Kirgisistan, China. Unterwegs und bei den Zwischenstopps werden spannende und interessante Ereignisse in Wort, Bild und Video dokumentiert. Auf dem Programm steht, neben Besuchen bei Lawinenrettungsteams in den Alpen und in einem U-Boot-Stützpunkt aus dem Kalten Krieg, auch ein Abstecher in die Sperrzone von Chernobyl.

In den Alpen absolvierten das Team zunächst einen Schnellkurs in Lawinenkunde und trafen sich mit Vertretern der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC). Die Berge liegen hinter dem Team, vor ihm öffnete sich die österreichische Landschaft mit ihrem reizvollen Kontrast und dem Übergang von einer sanften Hügellandschaft in die sich nach Osten erstreckende Tiefebene.

Ein kurzer Abstecher führte das Team in die Hauptstadt Wien, wo es neben den architektonischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten natürlich auch ein Stück der berühmten Sachertorte genoss, bevor die Fahrt zur ungarischen Grenze weiter ging.

Begleitet vom Sirenengeheul einer Polizeieskorte, paradierten die vier Discovery 4 durchs Zentrum von Budapest, vorbei an zahllosen Standbildern, Denkmälern, Schlössern und den Prachtbauten der faszinierenden Stadt. Zwei vorausfahrende Motorradpolizisten verschafften dem Konvoi mit Blinklicht und Sirene freie Bahn über rote Ampeln, sie teilten sogar Verkehrsstaus wie einstmals Moses das Rote Meer. Diese einzigartige Stadtrundfahrt endete mit einem Fototermin am berühmtesten Wahrzeichen von Budapest, dem Heldenplatz. Dieser wird dominiert vom Millenniumsdenkmal, um das sich Standbilder der ungarischen Gründerväter gruppieren.

Von dort ging es hinaus ins Umland von Budapest, wo die Discovery im schwierigen Terrain einer sandigen Ebene ihre ganze Vielseitigkeit unter Beweis stellten.

Hinter der ukrainischen Grenze änderte sich das Straßenbild schlagartig. Über Schlaglochpisten, vorbei an Pferdefuhrwerken und den landestypischen Kastenwagen, ging es weiter nach L’Viv. In L’Viv und später in Kiew bildeten Besuche in zwei bizarren Museen die Höhepunkte am Ende dieser Wochenetappe.

In den engen Kopfsteinpflastergassen der Altstadt wies lediglich ein altes schweres Schmiedeeisenschild über der Tür zu einer Apotheke auf etwas Besonderes hin. Drinnen fühlte man sich plötzlich versetzt in ein Hogwarts-ähnliches Labyrinth von Räumen voller Schränke mit kunstvoll beschrifteten Töpfen, Näpfen und Gefäßen. Staunend durchstreiften wir das Gewirr von Räumen, Treppen und unterirdischen Gängen, wo früher die Apotheker ihr Tränke, Salben und Arzneien zubereiteten. Heute verlässt man sich lieber auf die modernen Medikamente, die es im Eingangsbereich der Apotheke gibt.

In Kiew ging es dagegen viel kleinformatiger zu. Auf den großen und geräumigen Land Rover Discovery 4 hätte sich das 3,5 mm lange und aus fast 400 Goldteilen bestehende Modellschiff des Museums der Mikrominiaturen im Staub und Schmutz, der sich im Verlauf der Fahrt an den Flanken der Autos angesammelt hatte, schlicht und ergreifend verloren. Glücklicherweise befand sich dieses diffizile Mikrokunstwerk in den sicheren Händen seines Erschaffers, des ukrainischen Künstlers Mykola Syadristy. Er führte das Team durch seine Galerie und präsentierte ein Dutzend weitere Stücke, darunter das bizarre Exemplar eines Flohs mit goldenen Schuhen.

Aus dieser exzentrischen Welt setzt die Journey of Discovery ihren Weg in die Ukraine fort, wo das Team einen geheimen U-Boot-Stützpunkt aus dem Kalten Krieg und eine einzigartige Sammlung von russischen Automobilen besucht, bevor es nach Moskau geht.

In die Ukraine

Ein Abstecher nach Chernobyl setzte einen beklemmenden Kontrapunkt zu den Stippvisiten in faszinierenden Metropolen auf dem Weg der Journey of Discovery durch Osteuropa und die Ukraine. Obwohl seit der weltweit schlimmsten Nuklearkatastrophe in Chernobyl inzwischen mehr als 25 Jahre vergangen sind, ist das Befahren der 30 Kilometer großen Sperrzone um den geborstenen Reaktorblock 4 mit Privatfahrzeugen immer noch verboten. Zumindest bis jetzt. Vorbei an verfallenden Häusern mit abblätternder Farbe und eingesunkenen Dächern ging es durch die Wälder in die Geisterstadt Pripyat. Einst Wohnort von 50.000 jungen Facharbeitern des Kernkraftwerks Chernobyl, ist die heute verwaiste Stadt in ihrem Verfall ein Sinnbild für ein zerstörtes Leben. Es wird noch jahrelanger Reinigungsarbeiten bedürfen, bis der Ort wieder bewohnbar ist. In der Hoffnung, dass dieser Tag dank eines geplanten neuen Sarkophags um den Reaktorblock nicht mehr allzu fern ist, kehren aber bereits wieder Menschen in der Region zurück.

Die Eindrücke dieser menschenleeren Gegend standen im krassen Gegensatz zu den faszinierenden Impressionen der Journey of Discovery während der restlichen Fahrt. Und bildeten den Abschluss einer weiteren Etappe der 8.000 Meilen weiten Reise nach Beijing.

Von der Ukraine nach Russland

Die Journey of Discovery wechselte in der letzten Woche buchstäblich den Maßstab vom Kleinsten zum Größten. Mit seinen dreieinhalb Millimetern Länge würde das filigrane Modellboot aus dem Mikrominiaturen-Museum, das wir Kiew besuchten, in den gigantischen U-Boot-Bunkern auf der nächsten Station der Journey of Discovery überhaupt nicht auffallen. Der einst streng geheime sowjetische U-Boot-Stützpunkt in der ukrainischen Hafenstadt Balaklava ist ein ebenso faszinierendes wie beklemmendes Mahnmal des Kalten Krieges.

Heute ist die U-Boot-Basis auf der Halbinsel Krim ein Museum. Früher hätte sie einem direkten Atomwaffenangriff standhalten können und dann 3.000 Menschen über einen Monat lang Schutz und Verpflegung gewährt. Mit einer Sondergenehmigung durften die Land Rover der Journey of Discovery in die Basis hineinfahren. Im Licht starker Scheinwerfer wurde dann das Tunnellabyrinth erkundet, in dem früher bis zu 100 Meter lange U-Boote mit vernichtender Feuerkraft ankerten.

Die Stadt, die seit 1957 auf keiner Landkarte verzeichnet war, erhielt erst 1992 offiziell ihre Existenz zurück. Es ist nahezu unvorstellbar, dass ein derart geheimer Ort überhaupt jemals existieren konnte. Dass der Journey of Discovery zu diesem unglaublichen und einst streng geheimen Relikt des Kalten Krieges ungehinderter Zugang gewährt wurde, ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie sehr sich die Zeiten inzwischen geändert haben. Davon zeugt auch die Bucht von Balaklava, wo heute statt düsterer U-Boote reihenweise Luxusyachten aus allen Teilen der Welt vor Anker liegen.

Von der U-Boot-Basis setzte die Journey of Discovery ihren Weg nach Tula fort, um unterwegs einen anderen Aspekt der russischen Geschichte kennen zu lernen – den automobilen.

Unser Ziel lag am Ende einer zerfurchten, von tiefem Schnee bedeckten Piste. Ein Kinderspiel für den Discovery. Dort erwartete uns die einzigartige Autosammlung von Mikhail Krasinets, der rund 300 Exemplare sowjetischer Autos zusammengetragen hat. Aufgereiht auf zwei Feldern steht dort so ziemlich alles, was die ehemalige sowjetische Autoindustrie hervorgebracht hat: vom Moskvich 1500 für den Normalbürger bis zum 1961 Gaz Chaika, der den höchsten Funktionären der Kommunistischen Partei vorbehalten war.

Mag die Sammlung des ehemaligen Rallye-Werksfahrers und Moskvich-Testfahrers Krasinets auch heutigen Museumskriterien nicht genügen, so eröffnet sie doch einen faszinierenden Einblick in die sowjetische Automobilgeschichte. Neben der Schlichtheit und Nüchternheit der antiquierten Gefährte erstrahlen Komfort, Kultiviertheit und Leistung der modernen Discoverys gleich in einem noch viel helleren Licht.

In Tula – dem Geburtsort von Leo Tolstoi, dem Autor von ’Krieg und Frieden’ – legte die Journey of Discovery einen kurzen Zwischenstop bei der besten Lebkuchenbäckerei der Stadt ein. Das Rezept der süßen und leckeren Lebkuchen ist ein genauso streng gehütetes Geheimnis wie es einst der U-Boot-Stützpunkt in Balaklava war. Für uns sind die schmackhaften Leckereien in erster Linie eine willkommene Verpflegung auf dem weiteren Weg ostwärts nach Beijing, dem Ziel unserer 8.000 Meilen langen Reise.

Vorher werden wir aber noch einen Abstecher nach Moskau machen, wo das Team die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt erkunden, mit Künstlern zusammentreffen und sogar eine Sauna aufsuchen wird. Selbstverständlich eine mobile Sauna. Auf dem Weg der Journey of Discovery ist bis dahin aber eines gewiss – mit dem Kofferraum voller Lebkuchen ist für Verpflegung reichlich gesorgt!

Mehr Infos unter www.landrover.com/million oder www.facebook.com/landrover