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Motorrad/Sonstige

Georg "Schorsch" Meier

Siegertyp und Vorbild

Zum 100. Geburtstag von Georg "Schorsch" Meier

In der Geschichte bedeutender Ingenieure, Rennfahrer und Händler bei BMW nimmt Georg „Schorsch“ Meier einen ganz besonderen Platz ein. Am 9. November 2010 wäre der herausragende Botschafter der Marke BMW 100 Jahre alt geworden.

Der gebürtige Mühldorfer, auf bayerisch „Schorsch“ gerufen, schrieb in seiner Zeit Motorsportgeschichte. Er begann auf BMW R 4 im Geländesport und wurde hier unter anderem Deutschen Militärmeister. Im Jahre 1937 unterschrieb er bei BMW einen Vertrag als Werksfahrer. Bereits seine erste Saison im Straßenrennsport krönte er 1938 mit dem Sieg der Europameisterschaft. Seinen vielleicht wichtigsten Erfolg errang er 1939: Als erster Nicht-Brite gewann er auf einer nicht-englischen Maschine die Senior TT auf der Isle of Man. Damit hatte er nicht nur sich selbst, sondern auch die Marke BMW an der Spitze des Straßenrennsports etabliert.

Nach dem Krieg errang er auf seiner BMW Vorkriegs-Kompressor fünf Deutsche Meisterschaften, er stellte Langstrecken-Weltrekorde auf und sammelte im Geländesport Medaillen in Serie. Dabei hielt er der Marke BMW immer die Treue – nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch im Geschäftsleben. Im Frühjahr 1948 eröffnete Meier ein Motorrad-Geschäft in der Münchner Dachauerstraße. Ein Jahr danach übernahm er die Vertretung von BMW Motorrädern, später auch die Vertretung der BMW Automobile. Zu dieser Zeit war er schon einer der erfolgreichsten und größten BMW Vertragshändler in Deutschland.

Georg Meier, der am 19. Februar 1999 starb, war einer der ganz großen Sportler seiner Zeit. Die Sympathien des Publikums verdankte er nicht nur seinen sportlichen Erfolgen, sondern auch seinem vorbildlichen Auftreten abseits der Rennstrecke. So hat er nicht nur das sportliche Image der Marke BMW mit geprägt, sondern war auch immer ein herausragender Botschafter der Marke.

Rennerfolge von Georg „Schorsch“ Meier

(alle auf BMW 500 ccm)
1936 und 1937 deutscher Heeresmeister.

1937 Sieg bei den „Six-Days“ mit der deutschen Mannschaft. Schnellster Fahrer in allen Sonderprüfungen der Sechstagefahrt. Wechsel zum Straßenrennsport, fährt bei seinem ersten Straßenrennen in Hockenheim 1937 auf den 4.Platz.

Gewinnt bei der Saisoneröffnung 1938 das Eilenriede-Rennen und wird im selben Jahr erster Europameister nach dem neuen Reglement, wobei der Titel über mehrere Rennen nach Punktsystem ausgefahren wurde. Zudem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1938.

Saison 1938:
1.Platz Großer Preis von Deutschland.
1.Platz Holländische TT.
1.Platz Großer Preis von Belgien.
1.Platz Großer Preis von Italien.
1.Platz Hockenheim-Rennen.
1.Platz Norisring-Rennen.

Saison 1939:
Gewinner der Englischen Senior TT auf der Isle of Man als erster ausländischer Fahrer auf einer ausländischen Maschine.
1. Platz Holländische TT,
1.Platz/ Großer Preis von Belgien.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gewinnt Meier in den Jahren 1947, 1948, 1949, 1950 und 1953 die Deutsche Meisterschaft.

Saison 1947:
1.Platz Eifelrennen
1.Platz Autobahnrennen Braunschweig
1.Platz Rund um Schotten
1.Platz Bavariaring München
1.Platz Hamburger Stadtparkrennen

Saison 1948:
1. Platz Kölner Kurs
1. Platz Rundstreckenrennen Reutlingen
1. Platz Rund um Schotten
1. Platz Dreiecksrennen Dieburg
1. Platz Aachener Waldrennen
1. Platz Prinzenparkrennen Braunschweig
1. Platz Rundstreckenrennen in Rosenheim
1. Platz Eggbergrennen bei Säckingen
1. Platz Bavariaring München
1. Platz Hockenheim-Rennen
1. Platz Karlsruher Autobahn-Dreiecksrennen
1. Platz Hamburger Stadtparkrennen
1. Platz Norisring-Rennen
1. Platz Grenzlandring-Rennen

Saison 1949:
1. Platz Eifelrennen
1. Platz Rund um Schotten
1. Platz Stadtringrennen Tübingen
1. Platz Dreiecksrennen Dieburg
1. Platz Aachener Waldrennen
1. Platz Bergrekord Freiburg
1. Platz Solitude-Rennen
1. Platz Hockenheim-Rennen
1. Platz Karlsruher Autobahn-Dreiecksrennen
1. Platz Hamburger Stadtparkrennen
1. Platz Norisring-Rennen
1. Platz Grenzlandring-Rennen
1. Platz Dieburger Dreiecksrennen

Saison 1950:
1. Platz Hamburger Stadtparkrennen
1. Platz Schleitzer Dreiecksrennen
1. Platz Eifelrennen
1. Platz Rund um Schotten
1. Platz Bergrekord Freiburg

Saison 1951:
1. Platz Eifelrennen
1. Platz Avus-Rennen
1. Platz Rund um Schotten

Saison 1952:
1. Platz Hamburger Stadtparkrennen
1. Platz Rund um Schotten

Saison 1953:
1. Platz Feldbergrennen
1. Platz Eifelrennen
1. Platz Solitude-Rennen
1. Platz Eilenriederennen

1954: Weltrekordfahrten in Linas-Monthléry bei Paris, zusammen mit seinem Bruder Hans und Walter Zeller. Dauerweltrekorde der Soloklassen 500, 750 und die 1000 ccm über 8 und 9 Stunden.

Quelle: Gerhard Prien