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Daimler Jatropha-Biodiesel

Jetzt sind sie gepflanzt, die Stecklinge für die ersten 100 Hektar (1.000 000 qm):Die Daimler AG hat Im Süden Indiens ein neues Projekt zu Anbau und Kultivierung des Biodiesel-Rohstoffs Jatropha gestartet. Das Unternehmen unterstützt mehrere Kommunen im Bundesstaat Tamil Nadu mit Geld und Know-how aus bereits abgeschlossenen Forschungsprojekten. Die Jatropha-Pflanze wird in Zusammenarbeit mit Bauern der Dorfgemeinschaften angebaut. Die Nüsse der Pflanze sind der Grundstoff für die Biodieselproduktion. Für den Anbau kommen ausschließlich karge Böden zum Einsatz, die nicht mehr zum Anbau von Nahrungsmitteln eignen. Der Kraftstoff aus Jatropha konkurriert damit nicht mit der lokalen Nahrungsmittelproduktion.

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„Eine unserer Kernaufgaben ist es, Mobilität nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten. Mit der Förderung von Kraftstoffen aus Jatropha leisten wir dazu einen weiteren Beitrag. Gleichzeitig schaffen wir durch die Unterstützung der Dorfgemeinschaften wirtschaftliche Perspektiven für sozial schwache Regionen dieser Erde", sagt Prof. Herbert Kohler, Leiter E-Drive & Future Mobility sowie Umweltbevollmächtigter der Daimler AG.

Daimler sichert durch eine Bürgschaft die finanzielle Unterstützung der Bauern in den Kommunen über einen Zeitraum von fünf Jahren in Form von Kleindarlehen ab. Mit den Finanzimitteln kaufen die Bauern Jatropha-Setzlinge und können ihre Ausgaben bis zur ersten Ernte nach drei Jahren bestreiten. Für die geernteten Nüsse gibt es eine Abnahmegarantie von Daimler. Von den Verkaufseinnahmen können die Darlehen ab dem fünften Jahr zurückgezahlt werden.

Die Dahrlehensrückzahlungen werden in einem Fonds gesammelt. Daraus werden neue Kredite an weitere Bauern vergeben, die am Projekt teilnehmen wollen. Die Bürgschaft stellt sicherg, dass den Bauern bei Ernteausfällen kein existenzieller wirtschaftlicher Schaden entsteht.

Zusammenarbeit für ein viel versprechendes Gewächs

Ein einheimischer Projektkoordinator arbeitet vor Ort eng mit lokalen Kooperativen zusammen. So ist ein regelmäßiger Kontakt zwischen Daimler und den Kleinbauern möglich. Das Projekt wird auch von der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft unterstützt. Die Daimler AG arbeitet bereits seit über einem Jahr mit der Bayer CropScience AG zusammen, um die Methoden zum nachhaltigen Anbau von Jatropha weiterzuentwickeln. Im Rahmen dieser Kooperation unterstützt die Bayer CropScience AG auch das aktuelle Projekt. Das indische Tochterunternehmen von Bayer CropScience stellt Know-how und Produkte aus seinem Portfolio zur effektiven Schädlings- und Krankheitsbekämpfung bei Jatropha-Pflanzen zur Verfügung. Das Wissen auf diesem Gebiet geben Experten an die Bauern weiter.

Jatropha - eine Energiepflanze mit Potenzial

Mit dem im Jahr 2007 abgeschlossenen, fünfjährigen Forschungsprojekt hat Daimler gezeigt, dass Jatropha zur Erzeugung von qualitativ hochwertigem Biodiesel taugt. Der Einsatz des Kraftstoffes ist in Testfahrzeugen mit modernen Common-Rail -Dieselmotoren von Mercedes-Benz erfolgreich erprobt. Der aus den Samen der Jatropha-Nuss hergestellte Biodiesel besitzt ähnliche Eigenschaften wie Treibstoff aus anderen Ölsaaten. Er zeichnet sich außerdem durch eine positive CO2-Bilanz aus und bietet einen ökologischen Vorteil gegenüber fossilem Dieselkraftstoff. Jatropha kann etwa auf kargen, erodierten Böden angebaut werden und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ohne die Nahrungsmittelquellen der Menschen zu beeinträchtigen.