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Reisemobile/Kastenwagen

Dipa Merlin-Edition

Kastenwagenausbau auf Basis des neuen VW T5

Der Reisemobil-Hersteller Dipa aus Nürtingen hat die ersten Merlin-Modelle auf Basis der neuen VW T5-Generation gebaut. Die Schwaben bieten ihre Reisemobile erstmals nicht nur zum Kauf an, sondern auch zum Mieten.

Im Oktober 2009 erscheint die neue Generation des VW T5 erscheint. Die Dipa-Geschäftsführer Bernd Dieterich und Jürgen Pasler gehören zu den ersten, die eine Transporter-Version (Caravelle) mit langem Radstand für ihren Ausbau ordern. Mitte Januar 2010 ist der Dipa „Merlin-Edition“ fertig, pünktlich zur CMT in Stuttgart.

Statt des bisherigen Fünfzylinders mit Pumpe-Düse-Einspritzung treibt den Camping-Bus ein 103 kW / 140 PS starker Vierzylinder an. Der Common-Rail-Turbodiesel entwickelt ein Drehmoment von 340 Newtonmetern. Im Vergleich zum Vorgänger (96 kW / 131 PS und ebenfalls 340 Nm) bietet er eine deutlich bessere Drehmomentcharakteristik. Der Selbstzünder erreicht sein maximales Drehmoment bei 2.000 U/min und hält diese Spitze bis 2.500 U/min. Die Höchstgeschwindigkeit des T5 liegt (mit Mittelhochdach) bei 167 km/h. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der VW mit serienmäßigem Sechs-Gang-Schaltgetriebe in 13,2 Sekunden. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 7,5 Litern Diesel (CO2: 198 g/km). Zur Reduzierung der Stickoxid- (NOX) und Partikel-Emissionen ist eine Niedertemperatur-Abgasrückführung integriert. Die Abgasnachbehandlung erfolgt via Oxidationskatalysator und nachgeschaltetem Dieselpartikelfilter.

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Der neue T5 bietet zahlreiche weitere Technik-Highlights. Statt der bisher angebotenen Automatik kommt optional ein Doppelkupplungsgetriebe (DSG) zum Einsatz. Das Sieben-Gang-DSG soll den Komfort einer konventionellen Automatik mit dem Wirkungsgrad einer manuellen Schaltung vereinen. Die Gangwechsel erfolgen innerhalb weniger Hundertstelsekunden und ohne Zugkraftunterbrechung. Der siebte Gang des neuen DSG ist als Overdrive ausgelegt und besonders lang übersetzt. Das senkt, vor allem auf der Autobahn, Drehzahl und Verbrauch, die Emissionen und das Motorgeräusch-Niveau. Die Höchstgeschwindigkeit erreicht der T5 in der sechsten Fahrstufe.

Für mehr Sicherheit sorgen das serienmäßige ESP der neuesten Generation (inklusive Gespannstabilisierung und Berganfahrassistent), die neue Warnblinkfunktion der Bremslichter (Notbrems-Warnanzeige) und optionale Assistenzsysteme wie der Side Assist, der vor Fahrzeugen im toten Winkel des Außenspiegels warnt.

Serienmäßig wird der Merlin-Edition in Candy-Weiß geliefert. Stoßfänger, Außenspiegel und die Radvollblenden sind in Wagenfarbe lackiert. Die dunkel getönten Scheiben im Fond-Bereich stellen einen optischen Kontrast dar. Als Sonderausstattung (Aufpreis: 1 650 Euro) wird die Metallic-Lackierung Sand-Beige angeboten.

Beiges Velours wird im Innenraum für die Seitenverkleidungen verwendet, der Fahrzeugboden im Fond ist mit beige gemasertem Linoleum ausgelegt. Sowohl die Rückbank als auch die nach hinten drehbaren und mit Armlehnen, Höheneinstellung und Lendenwirbelstütze ausgestatteten Fahrer- und Beifahrersitze sind mit zweifarbigen Polstern (braun/beige) bezogen. Die Farbkombination schmückt auch für das rund 200 Zentimeter lange und etwa 120 Zentimeter breite Doppelbett unter dem Aufstelldach. Mit dem Aufstelldach hat der T5-Ausbau eine Fahrzeughöhe von etwa 2.020 mm, so passt er noch in viele Garagen. Ein mit 138 cm breiteres oberes Doppelbett und ständige Stehhöhe im Fahrzeug bietet der Merlin-Edition mit Hochdach.

Dem T5 hat Dipa eine 20 bis 40 Millimeter starke PE-Seitenisolierung spendiert. Beim Ausbau haben die Schwaben auf umweltverträgliche Werkstoffe geachtet. Jürgen Pasler: „Jedes Material, das wir verwenden, wird sorgfältig ausgewählt und geprüft. Bis schließlich alles auf den Millimeter passt, investieren wir in unsere Reisemobile durchschnittlich zehn Arbeitstage.“ Das Unternehmen greift etwa auf Tischlerplatten mit Echtholzfurnier aus Buche, natürliches Linoleum und wasserlösliche Dispersionskleber zurück.

Hinter dem Fahrersitz ist die zum Sitz hin angeschrägte Küchen- und Schrankzeile platziert, ein im VW Bus schon „klassischer“ Grundriss. Die Küche bietet eine etwa 1,5 Meter lange Arbeitsfläche mit eingelassenem Spülbecken und Zweiflammen-Gaskocher, beide mit Abdeckungen aus dunklem Kristallglas. Unter dem Gewürz-Board ist eine Neonröhren-Lampe montiert, die für Licht während des Kochens sorgt.

Unter der Multiplex-Arbeitsplatte finden zwei Schubladen sowie zwei große Unterschränke mit Einlege-Böden und der 40 Liter-Kühlschrank Platz. Hinter dem Fahrersitz gibt es eine ausklappbare Verlängerung der Arbeitsfläche. Der Küchentisch ist, wie bei allen Dipa-Modellen, platzsparend unterhalb der Küchenschubladen untergebracht, er wird bei Bedarf herausgeschwenkt. Beim Merlin-Edition lässt sich der Tisch in fast jede Position verschieben. Ein optional angebotener Stausitzkasten, der während der Fahrt hinter dem Beifahrersitz fixiert wird, kann zum Essen an den Tisch geschoben werden. Der beleuchtete Kleider- und Wäscheschrank verfügt über eine nach unten zu öffnende Schiebetür. Diese kann in jeder Sitzbankstellung oder bei ausgeklapptem Doppelbett geöffnet werden.

Die Multifunktionssitzbank im Fond ist mit Kopfstützen und Dreipunkt-Sicherheitsgurten ausgestattet. Sie kann in einer vorderen oder (rund 30 cm entfernten) hinteren Stellung positioniert werden. In der vorderen Stellung haben die Mitreisenden im Fond guten Kontakt zu Fahrer und Beifahrer, die hintere Stellung vergrößert den Wohnraum auf 1,8 Quadratmeter. Der verschiebbare Drehtisch lässt sich in beiden Stellungen ausschwenken. Die Rückbank kann mit wenigen Handgriffen zum Doppelbett verwandelt werden.

Zwei im Dach-Stauschrank montierte Lautsprecher-Boxen übertragen die Musik aus dem serienmäßigen Radio-/CD-Player, der MP3-Daten abspielt. Dipa installiert im Fahrzeug zwei Steckdosen, die gesamte Bordelektrik ist mit einer 230 Volt-Sicherung ausgestattet. Eine zweite Fahrzeugbatterie (72 Ah/380 A) gehört zur Serienausstattung.



Der Kühlschrank kann mit Strom aus dem Bordnetz oder mit Gas aus den zwei Fünf-Kilo-Gasflaschen betrieben werden. Zur Ausstattung gehören zwei je 13 Liter fassende Frischwasser-Kanistern und ein 34 Liter großer Abwassertank. Wasseranlage und Gasflaschen sind frostsicher und im linken Heckbereich hinter den Einbau-Möbeln verstaut.

Unter den Doppelbett-Polstern hinter der Rücksitzbank befindet sich ein Stauraum. Er fasst, bei vorgeschobener Rückbank, 480 Liter. Genügend Platz für Campingtisch und -stühle sowie ein Vorzelt, das sich auf der Schiebetür-Seite über ein optional erhältliches Top-Rail am Fahrzeug befestigen lässt.

Zur Grundausstattung gehören Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Geschwindigkeits-Regelanlage, Parkdistanzkontrolle, beheizbare und elektrisch anklapp-/verstellbare Außenspiegel, Heckscheiben-Wischer sowie eine Multifunktionsanzeige im Cockpit für Außentemperatur oder Kraftstoffverbrauch und ein Fahrerhaus-Komfortpaket mit verstärkter Innengeräuschdämpfung, zusätzlichen Heizung/Klima-Ausströmern nach hinten, Make-up-Spiegel auf der Fahrer- und Beifahrerseite, Beifahrer-Haltegriff sowie Doppelton-Signalhorn.

Preis des Merlin-Edition mit Aufstelldach, Hochdach oder Kompaktdach: Ab 55 490 Euro, die Variante mit kurzem Radstand ist ab 52 990 Euro zu haben. Außerdem gibt es zwei Sonderausführungen: Das Sommer-Reisemobil mit Top-Rail, Markise und Fahrrad-Träger oder das isolierte Winter-Reisemobil mit Truma-Heizung, Ladegerät für die zweite Batterie und einem Thermo-Vorhang für das Fahrerhaus. Der Preis für diese Sonderausführungen, die auch als gemeinsames Paket bestellt werden können, beträgt je 1 700 Euro.