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Motorrad/Sonstige

Honda NC700X

Crossover-Bike: Honda NC700X

Mit dem Stichwort „Crossover“ bezeichnet man im Automobil-Bau die Kombination von Elementen verschiedener Fahrzeug-Klassen, beispielsweise von einem Kombi und Geländewagen oder von Coupé und Geländewagen. Mittlerweile ziehen diese „Zwittergestalten“ auch im Motorrad-Bau ein. Ein Beispiel: Hondas neue NC700X.

Hondas Crossover-Bike kombiniert das Handling einer straßentauglichen Maschine mit der robusten Optik, der Offroad-inspirierten Sitzposition und dem Federungskomfort einer Enduro.

Herzstück der NC700X ist ein neu entwickeltes Antriebsaggregat: Ein flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Viertakter mit 670 Kubikzentimeter Hubraum. Mit seinen kompakten Abmessungen bietet der an ein Sechsgang-Getriebe gekoppelte Parallel-Twin (optional bietet Honda sein Doppelkupplungsgetriebe an, das Anfahren ohne Kupplung erlaubt und wahlweise manuelles oder vollautomatisiertes Schalten erlaubt) eine günstige Schwerpunktlage.

Bei einer Markforschungsstudie in der anvisierten Zielgruppe der Mittelklasse-Bikes fand Honda heraus, dass 90 Prozent der Gesamtfahrleistung bei mittleren Geschwindigkeiten – und entsprechendem Motor-Drehzahlniveau – stattfinden. Die Kunden legen auf harmonische und praxisfreundliche Drehmomententfaltung ebenso großen Wert wie auf problemlose Bedienung, Wartungsarmut und geringen Benzinverbrauch. Honda machte sich an die Entwicklung eines neuen Zweizylinders, der allen Anforderungen und Kundenwünschen gerecht werden soll. Die techniker entwickelten ein Baukasten-Konzept, das Ergebnis sind drei neue Mittelklasse-Modelle: Die Honda NC700X soll Crossover-Liebhaber ansprechen, die Modell NC700S ist für Asphalt-Enthusiasten gedacht und die Honda Integra rollt als Motorrad-Scooter zu den Händlern.

Der langhubig ausgelegte Parallel-Twin entwickelt eine Höchstleistung von 35 kW / 48 PS bei 6.250 Umdrehungen pro Minute. Das maximale Drehmoment beträgt 60 Nm bei 4.750 Touren. Im Schnitt verbraucht der Zeizylinder in der NC700X rund 3,7 Liter auf 100 Kilometer. Die NC700X mit optionalem Doppelkupplungsgetriebe wird mit 38,1 kW / 52 PS Motorleistung bei 6.250 Umdrehungen pro Minute ausgeliefert. Das maximale Drehmoment beträgt damit 62 Nm bei 4.750 Touren. Das Leistungsplus soll den mit der Doppelkupplungstechnologie verbundenen Gewichtszuwachs kompensieren. Die Abgasanlage mündet auf der rechten Fahrzeugseite, der leicht nach oben gezogene Schalldämpfer ist aus Edelstahl gefertigt.

Passend zu den kompakten Gehäusemaßen des Viertakt-Twins hat Honda einen Rahmen aus Stahlrundrohren entwickelt. Der Gitterverbund hängt wie eine Brücke über dem Motor, Motorunterzüge sind nicht notwendig. Der Heckrahmen ist aus dünneren Rohren gefertigt und lässt Platz für den Tank im Sitzdreieck. Die 570 mm lange Stahlrohr-Hinterradschwinge in stabiler Kastenbauweise und die Pro-Link-Konstruktion tragen ebenfalls dazu bei, dass unter der Sitzbank genügend Raum fürs Tankvolumen bleibt.

Die 17 Zoll großen Aluminiumfelgen mit Y-förmig gestylten Speichen sind mit Radialreifen bestückt, vorne in der Dimension 120/70-17, hinten in der Größe 160/60-17. Die Antriebskraft überträgt eine verschleißarme 520er O-Ring-Rollenkette.

Mit aufrechter Sitzposition und reichlich Stauraum bietet sich die praktische NC700X für den täglichen Arbeitswege ebenso an wie für Citytrips oder längere Touren. Der breite Lenker unterstützt das Handling. Der Stahlrohr-Brückenrahmen der NC700X ist identisch mit dem der NC700S und der Integra, wurde aber mit längeren Federwegen (120 mm vorne, 153,5 mm hinten) ausgestattet. Serienmäßig ist das Bike mit dem Combined ABS-System ausgestattet, das in schwierigen Fahrsituationen bestmögliche Bremssicherheit bieten soll. Der Handbremshebel wirkt auf das Vorderrad, auf zwei Kolben der dort montierten Dreikolben-Bremszange und bewirkt eine starke Verzögerung. Der Fußbremshebel kontrolliert nicht nur die Hinterradbremse, sondern leitet über ein Regelventil auch ein bestimmtes Maß an Bremskraft auf den mittleren Kolben der vorderen Bremszange. Auch mit dieser Kombibremsfunktion kann effizient verzögert werden. Bei gleichzeitiger Betätigung beider Hebel soll die NC700X ein optimales, ausgeglichenes Bremsverhalten sicherstellen.

Die abschließbare Aufbewahrungs-Box vor dem Fahrer – anstelle des Tanks - ist aufklappbar und kann als Stauraum genutzt werden, bei 21 Litern Fassungsvermögen passt auch ein Vollvisierhelm hinein. Der eigentliche Benzintank mit 14,1 Litern Inhalt ist schwerpunktgünstig unter dem Fahrersitz platziert. Mit einer Tankfüllung sollen Reichweiten von 350 bis 400 Kilometer möglich sein.

Parallelen zum Honda Crossrunner bietet das Design mit dem V-förmig in die Verkleidung eingepassten Multireflektor-Scheinwerfer, der am oberen Rand mit einem Positionslicht ausgestattet ist. Das Windschild lässt sich in der Höhe verstellen, für den Beifahrer gibt es stabile Haltegriffe. Das auf einem Aluminiumträger angebrachte LCD-Display im Cockpit bietet neben digitalem Tacho und Balken-Drehzahlmesser Zeituhr, Tankanzeige, Kilometeranzeige, zwei Tageskilometerzähler und mehrere Kontrollleuchten.

Die CN700X muss alle 12.000 Kilometer zur Inspektion, bei den Iridium-Zündkerzen wird ein Wechsel nach 48.000 Kilometern empfohlen. Das Crossover-Bike ist in den Farbkombinationen Darkness Black Metallic, Digital Silver Metallic, Pearl Sunbeam White und Magna Red zu bekommen. Preis inklusive Überführungskosten: 6.255 Euro.

Honda NC700X (ED-Typ) – Technische Daten

Motor: Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Zweizylinder (Parallel-Twin), 8 Ventile, SOHC, 670 ccm Hubraum, 73 x 80 mm Bohrung x Hub, Verdichtung: 10,7 : 1, maximale Leistung 35 kW / 48 PS bei 6.250 U/min bzw. 38,1 kW / 52 PS bei 6.250 U/min, maximales Drehmoment 60 Nm bei 4.750 U/min bzw. 62 Nm bei 4.750 U/min.

Gemischaufbereitung: PGM-FI elektronische Kraftstoffeinspritzung, 36 mm Drosselklappen-Ø, 14,1 Liter Tankinhalt.

Zündung: Computergesteuerte, digitale Transistorzündung, IFR6G-11K Zündkerze, E-Starter, 12 V / 11 Ah Batterie-Kapazität, Scheinwerfer 12 V; 60W × 1 (aufgeblendet) / 55 W × 1 (abgeblendet).

Getriebe: Mehrscheiben im Ölbad bzw. Mehrscheiben im Ölbad, zwei Kupplungspakete.

Betätigung: manuell bzw. automatisiert in D oder S Modus / manuell.

Gangzahl: 6 Gänge

Primärübersetzung: 1.73 / DCT 1.921

Gangstufen

1 - 2.812 DCT 2.666

2 - 1.894 DCT 1.904

3 - 1.454 DCT 1.454

4 - 1.200 DCT 1.200

5 - 1.033 DCT 1.033

6 - 0.837 DCT 0.837

Endübersetzung: 2.687 / DCT 2.437

Endantrieb: Kette

Rahmen: Gitterbrücken-Stahlrohrrahmen

Abmessungen: 2.210 mm x 830 mm x 1.285 mm (L x B x H)

Radstand: 1.540 mm

Lenkkopfwinkel: 27°

Nachlauf: 110 mm

Wendekreis: 3 m

Sitzhöhe: 830 mm

Bodenfreiheit : 165 mm

Gewicht vollgetankt: 218 kg

Maximale Zuladung: 209 kg

Zulässiges Gesamtgewicht: 427 kg

Radaufhängung vorne: Teleskopgabel mit 41mm Ø, 153,5 mm Federweg

hinten Mono-Stoßdämpfer mit Pro-Link-Umlenkung, 150 mm Federweg

Räder vorne und hinten: Aluminiumgussfelgen

Felgengröße: Vorne 17M/C x MT3.50, hinten 17M/C x MT4.50

Reifengröße: Vorne 120/70-ZR17M/C (58W), hinten 160/60-ZR17M/C (69W)

Reifendruck: Vorne 2,5 bar, hinten 2,9 bar

Bremsen: Vorne 320 mm Einscheibenbremse, Dreikolbenzange, Sintermetallbeläge, Combined-Bremssystem mit ABS, hinten 240 mm Einscheibenbremse, Einkolbenzange, Sintermetallbeläge, Combined-Bremssystem mit ABS

Quelle: Gerhard Prien