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Fahrzeuge/Sonstiges

VW Bus - Spitznamen

Papagei, Graubrot oder Scheunentor:

Die Spitznamen des VW Bus

Einfach nur als Bulli kennt man ihn in Deutschland, den VW Bus. Dass dies eigentlich nur ein inoffizieller Name ist wissen nur wenige. „Bulli“ ist ein Spitzname aus dem Volksmund. Vielleicht deswegen entstanden, weil der Bus knuffig, bullig aussieht. Oder weil er gleich zweifach funktioniert: als Bus und als Lieferwagen. Das heißt dann zusammengezogen Bu(s)Li(ieferwagen). Und vielleicht wurde noch ein zweites „l“ angefügt, damit es sich besser aussprechen lässt. Der Bulli ist ein Liebhaber-Stück und weckt bei seinen Besitzern Emotionen, das zeigen die vielen anderen Spitznamen, die ihm weltweit im Laufe der Zeit verliehen wurden.

Auch in Deutschland kennt man einige Spitznamen für den VW Bus, aber der wohl bekannteste von allen ist und bleibt: Bulli. Ganz sachlich und neutral heisst er Kombi oder Transporter – schon etwas weniger nüchtern wird das T1-Modell mit Faltschiebedach und den entzückenden kleinen Fenstern im Dach „Samba“ genannt.

Die englischsprachige Welt kennt, vor allem in Großbritannien und in den USA, noch sehr viel mehr „Nicknames“: Vee-Dub, Hippie-Mobile, Hippie-Bus, Hippie-Van, Combie, Microbus. Splitty, Splitscreen oder Split-Window heißen alle vor 1967 produzierten Modelle, wegen ihrer geteilten Frontscheibe. Die zwischen 1968 und 1979 entwickelten Modelle heißen „Bay Window“ (Bucht-Fenster) aufgrund der stark gekrümmten Windschutzscheibe oder Barndoor (Scheunentor), wegen seiner Zwei-Flügel-Tür, die nach Außen geöffnet wurde. Wobei Barndoor auch für die frühen T1 steht, so benannt wegen der großen Motorraumklappe, durch die auch das Reserverad passte, das über dem Antriebsaggregat befestigt war.

Die Peruaner bezeichnen den Bulli als Combi oder gar als Combi Asesina, was übersetzt etwa soviel wie „Mörder-Kombi“ heißt. Die Namensgebung dürfte auf die halsbrecherische Fahrweise der Busfahrer in Lima zurückgehen, wo der Bus häufig als öffentliches Verkehrsmittel eingesetzt wird.

In Portugal schätzt man ihn aufgrund seines typisch kastenbrotförmigen Aussehens und hat ihn deshalb Pão-de-Forma (Brotlaib) getauft. Auch die Dänen erinnert der Bus an ein Brot und so betiteln sie ihn mit Rugbrød, was ein Graubrot ist und ganz offensichtlich auf seine Form abstellt.

Die Finnen meinen, sein Aussehen würde den alten einheimischen Zügen ähneln und bezeichnen ihn deshalb als Junakeula (übersetzt: Zug-Front). Wie die Engländer spielen auch die Ungarn auf die geteilte Scheibe des T1 an und nennen ihn Osztott ablakos (geteiltes Fenster), für den T2 haben sie den Namen Kocka (Würfel) gewählt. In Südafrika trägt er den Namen Volksie Bus (auf deutsch: Volks-Bus). Der Spitzname wurde sogar von der Werbeindustrie aufgegriffen und in Werbespots benutzt. Oder er heißt dort einfach nur Kombi, genau wie in Australien, Mexiko und Brasilien. In Brasilien, wo der Kombi seit 1957 gebaut wird, nennt man ihn liebe- und respektvoll auch „velha senhora“ – die „alte Dame“.

Die Liste der Spitznamen für den VW Bus scheint schier unendlich. Man kennt ihn außerdem als Brick (Ziegelstein), Air-Cooled (Luftgekühlten), Camper, Cucumber (Gurke), Fat Chick oder Skinny Chick, Magic Bus, Eurovan oder Dub Bus.

Quelle: Gerhard Prien